Cucu

Es mag Anfang der 1950ger Jahre gewesen sein, als sich zwei junge Mädchen aus dem Dorf Geislingen, südwestlich von München gelegen, aufmachten, den Ort ihrer Kindheit zu verlassen.
Die eine war Afra, die Tochter eines reichen Bauern, die andere Burgi, die Tochter eines Taglöhners.
Afra ging, als ihr Bruder den elterlichen Hof übernahm. Ihr war zu Ohren gekommen, dass der Postwirt in Pfaffenbrunn, einem kleinen Ort vor den Toren Münchens, eine Küchenhilfe suchte. Das mag nicht das gewesen sein, wovon sie geträumt hatte, aber alles war ihr lieber, als unter der Herrschaft des jähzornigen Hoferbens leben zu müssen.
Burgi wollte der Armut ihres Elternhauses entfliehen, es irgendwo und irgendwie zu Wohlstand und Ansehen bringen. Weil der Postwirt nicht nur eine Küchenhilfe sondern auch ein Schankmadl suchte, wandte sie sich ebenfalls nach Pfaffenbrunn.
Es war eine Zeit des Aufbruchs damals. Die Kriegsfolgen waren auf dem Land beinahe nicht mehr zu spüren, München wuchs zusehends und die Gästeschar des Postwirts ebenfalls.
Beide machten sie ihre Sache gut. Afra erledigte die ihr zugewiesenen Aufgaben von Anfang an zur Zufriedenheit der Wirtin, die gleichzeitig die Köchin war. Der gefiel das bescheidene Auftreten des jungen Mächens und ihr Wunsch, von ihr zu lernen. Mehr noch, bald schon sah sie in  ihr so etwas wie eine Tochter, denn eigene Kinder hatte sie nicht.
In der Wirtsstube aber machte Burgi Furore. Fesch, immer gut gelaunt und zu Scherzen aufgelegt, steigerte sie den Umsatz beträchtlich. Cäcilie, die Wirtin, runzelte die Stirn, Toni, der Wirt, sah es mit Wohlgefallen.

Wie es mit den beiden weiterging, wie sie einander zum Schicksal wurden, was Caro und ein sprechender Kürbis bei all dem für eine Rolle spielt, erzähle ich Euch in „Cucu“ meiner Geschichte in „Kürbisgemetzel“, der 2. Anthologie der Münchner Schreiberlinge.

Kürbisgemetzel – Klappentext:
Halloween.   Samhain.   Allerheiligen.
In der Zeit zwischen Ende Oktober, Anfang November wird der Schleier zwischen den Welten dünn.
Menschen geraten unversehens in die Anderswelt. Geister und Gespenster spuken durch unsere Städte und selbst Kürbisse fangen an zu sprechen.
Was wir in dieser Zeit erleben, ist furchteinflößend und fantastisch zugleich.
15 Autorinnen und Autoren schaffen Gänsehautmomente und geben Einblick in unheimliche Geschehnisse, bei denen nicht nur Kürbisse gemetzelt werden …

Herausgeberin ist einmal mehr Roxane Bicker, dieses Mal gemeinsam mit Sarah Malhus.

„Kürbisgemetzel“ ist die zweite Anthologie der Münchener Schreiberlinge und sie wird nicht die letzte sein. Eine dritte ist bereits in Vorbreitung, weitere werden folgen. Lasst Euch überraschen! Bleibt auf dem Laufenden und klickt hier für mehr Informationen.

Beziehen könnt Ihr diese Anthologie überall dort, wo es Bücher gibt oder direkt bei BoD

Die Verkaufserlöse kommen dem Verein BISS – Bürger in sozialen Schwierigkeiten zugute.
Mehr denn je sind gerade in diesen Zeiten viele Menschen auf Unterstützung und Hilfe angewiesen. Mehr dazu hier.

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